Ende des Alptraums, oder wie fange ich an zu leben
Februar 1998 - Dezember 1998

Ich kam aus der Haft, das war das tolle an der Sache, ich hatte ein Dach über den Kopf und war somit von der Strasse weg. Mehr Erfolg hatte ich allerdings nicht. Im März hatte ich dann eine Begegnung welche sich auf mein weiteres Leben auswirken sollte. Ich lernte ein Mädchen kenne. Zu meinem geburtstag kamen wir den auch zusammen, es hielt nur nicht lange genauer gesagt nicht mal eine Woche. Wieso es nicht länger ging, weiss ich nicht. Ich glaub der Fehler lag an mir, da ich ihr nicht vertrauen konnte, oder wollte? Ich weiß es nicht. Aber das war erstmal egal da mein Leben eh aus Party bestand und ich froh war frei zu sein und dieses auch genoß. Meine Kreise in denen ich mich bewegte hatten sich langsam aber stetig gewandelt, nun war ich nicht mehr bei den Punks, sondern eher in der Metallerecke zu finden und zum Teil bei den "Gruftis". Das ich allerdings schon früher eher so der Depri-Typ war fiel mir erst recht spät auf, jedenfalls konnte ich mich in der Musik sehr gut wiederfinden. War es früher der Punk, wo ich meine Aggro loswerden konnte, so war es nun der Metal und die "Deprimucke" wo ich mich wiedererkannte. Allerding sollte es noch ne ganze Weile dauern bis ich mich der schwarzen Szene völlig angehörig fühlen konnte, da es in dieser Szene dazu gehört, Gefühle zu zeigen was für mich ein absolutes Unding war. So verging das Jahr mit Saufen, Party und mit der Gewissheit, ohne Zukunft zu sein. Ab einem gewissen Punkt schlich sich wieder dieses Gefühl ein sinnlos zu sein und für alle eine Last zu sein. Jeder hackte auf mir rum, jeder will mich umerziehen und und und. Das es daran lag, das ich zu diesem Zeitpunkt bereits wieder dem Alkohol verfallen war, kam mir natürlich nicht in den Sinn. Und so stand ich eines Tages wieder da, kein Dach übern Kopp, und völlig planlos und ohne Zukunft. Da traff ich einen anderen Bekannten, welcher mich bei sich aufnahm. Das Problem war, er ist selbst Alkoholabhängig und er und seine Frau tranken noch schlimmer als ich.

Ein erster Anfang

Wir schlenderten über den Weihnachtsmarkt, als ich bemerkte das dieses Mädchen, mit welchem ich im März für eine Woche zusammen war, ebenfalls auf dem Weihnachtsmarkt war. Sie sah nicht besonderes glücklich aus und mein Kumpel meinte, das sie doch gerne ebenfalls mit bei ihnen wohnen könnte. Gesagt getan, so wurde es dann auch. in den nächsten, 3-4 Wochen wohnten wr deann bei den beiden und kamen uns so langsam wieder näher und iwo auch zusammen. Sie kam dann damit raus, das sie schwanger sei, das war für mich ja kein Problem, was ich ihr auch sagte, worüber sie sich freute. Nur kam nun wieder das Problem auf wohin, es war schliesslich Ende JAnuar, als wir über einen Bekannten etwas
Arbeit auftreiben konnten und etwas geld verdienen konnten. Sie hatte es sich so gedacht, das wir von hier wegzehen und woanders neu anfangen. Ich hielt das für eine blendende Idee, ich hatte doch sowieso nichts was mich hier hielt. In der Sache mit meinem Stiefvater ging ja immer noch nichts voran, sodass wir schon dachten das Ding ist im Sande verlaufen. Jedenfalls packten wir unsere paar Sachen die wir hatten und zogen fürs erste bei ihrem Stiefvater im Haus ein. Allerdings bekamen wir gleich zu hören das wir eigentlich unerwünscht sind und so schnell wie möglich wieder verschwinden sollten. Egal, wir waren erstmal aus diesem Sumpf und Teufelskreis hier raus. Es dauerte auch nicht wirklich lange - 2 Monate oder so - und wir hatten unsere erste gemeinsame Wohnung in Wolkenstein. Ne Wohnung, aber noch so gut wie nix drinstehen. Also wieder das gleiche Problem wie auch schon beim letzten Mal, ab aufs Sozialamt und Möbel beantragen. Das klappte diesmal auch, nur was wir an Möbel bekamen war - gelinde gesagt - Schrott, aber wir wollten uns ja nicht beschweren, sie hätten ja auch nein sagen können. Egal, ich bekam dann übers Sozialamt eine Arbeit eine sogenannte ASH (Arbeit statt Sozialhilfe) geboten, meine Freundin bekam übers Jugendamt eine Familienhilfe gestellt. Deren erste Frage war, ob sie (meine Freundin) gegen mich eine Anzeige stellen möchte wegen Unterschlagung. Meine Freundin besaß kein eigenes Konto und so ging das Kindergeld und das Erziehungsgeld auf mein Konto. Meine Freundin guckte nur verdutzt und fragte was der Blödsinn soll. Von Anfang an hatte ich also einen recht schweren Stand bei dieser Frau und das sollte noch ganz andere Ausmaße annehmen. Die Zeit verging und die Schwangerschaft näherte sich ihrem Ende. Ab dem 7. Monat hiess es das es etwas kompliziert wäre und Meine Freundin zur Überwachung ins Krankenhaus müßte, wo sie auch ca 4 Wochen blieb, damit die Wehen unterdrückt werden konnten. Sie kam nach Hause und keine 2 Wochen später kam das Kind. Ich bin zwar nicht der Erzeuger des Kindes, aber ich hatte die ganze Zeit der Schwangerschaft mitgemacht und freute mich genauso auf das Kind wie Jana. Für uns beide war es etwas komplett neues und insofern war es schon ganz gut das wir Hilfe an der Seite hatten. Mein Problem war eben nur das diese Frau von Anfang an ein Problem mit mir hatte. Nun, die Erziehung des Kindes stellte sich als etwas schwierig heraus, da es ein so genanntes Schrei.- und Speikind war. Kaum das es mal nachts etwas ruhiger war, Tagsüber hab ich ja nicht viel mitbekommen, da war ich ja auf Arbeit, aber man kann sagen das sobald ich nachmittags zu Hause war, das Kind nur schreien hören hab. Die Ärzte konnten auch nix machen ausser uns zu sagen da müßt ihr durch, mit der Zeit wird das besser...
Eines Tages bekamen wir Besuch, ein Bekannter aus Aue war auf der Durchreise und wollte uns noch mal sehen bevor er weiterzieht. Nur er brachte auch noch ungebetenen Besuch mit, nämlich ein paar kleine Tierchen die sich letztendlich in unseren Körpern festsetzten. Davo ist keiner gefeit, das kann jedem mal passieren. Meine Freundin und unser Kind waren daraufhin erstmal im Krankenhaus zur Behandlung verschwunden. Ich saß da, mit Job und nem anstehendem Umzug und mit dem Gedanken im Kopf jeden Tag zu meiner Freundin ins Krankenhaus fahren zu wollen. Zum Umzug, bei uns im Nachbareingang wohnte ein älteres Ehepaar welches sich ein Häusschen gekauft hatte und nun ihre Wohnung komplett weggeben wollte. Da unsere Wohnung für 3 Personen zu klein war und wir von der Ausstattung her auch nicht gerade gut waren, nahmen wir das Angebot natürlich dankend an. Außerdem bekamen wir das ganze ja auch noch geschenkt...
So, nun stzand ich da, tagsüber auf Arbeit, dann ins Krankenhaus, und abends der Umzug. Ich muss dazu sagen, das ich den Umzug komplett alleine gemacht habe, es hat mir keine Sau geholfen. Das Jugendamt kam zwischendurch auch ein paar mal zur Kontrolle, ob und wie weit sich schon was getan hat. Natürlich hab ich versucht mir den Umzug so einfach wie möglich zu machen, ich schlief im Wohnzimmer auf der Couch, weil ich die ganzen Sachen aus dem Kleiderschrank einfach aufs Bett geworfen hab, damit ich den am nächsten Tag gleich als erstes in die neue Wohnung schaffen konnte. Das Jugendamt klingelte, unsere Betreuerin und die Familienhelferin kamen in die alte Wohnung, schauten sich um, hackten und meckerten auf und mit mir rum, liesen mich nicht zu Wort kommen, und zogen wieder ab. Im Treppenhaus sagte die nette Frau vom Amt zu der Familienhilfe wortgetreu: "Das Kind kommt sowieso weg". Diese Aussage bestritt sie zwar später, aber zu iohrem Leidwesen gab es eine Zeugin, welche unter uns wohnte und gerade nach Hause kam.
Nun kam noch hinzu, das ich ein Schreiben vom Amtsgericht Aue bekam. Es war der Termin zur Verhandlung gegen meinen Stiefvater. Es sollte eine Farce werden. Die Verhandlung an sich sollte unter Ausschluss der Öffentlichkeit laufen, also wir Zeugen sollten draussen warten. Dazu sollte ich noch erwähnen, das es lediglich um die Sachen gehen sollte die mich betrafen, da der Rest, also meine 2 Schwestern, bereits verjährt war. Nun, unsere Anwältin, welche vom "Weißen Ring" gesponsert war, erschien gar nicht erst, sie hielt es auch nicht für nötig uns zu informieren. Somit stand ich dann letzten Endes alleine auf weiter Flur. Klar, meine Geschwister waren alle da, aber ich war der so genannte Kronzeuge in dieser Sache. Dann kam es zu einer ersten Pause, in welcher meinem Stiefvater nahe gelegt wurde, ein Geständniss ab zulegen um somitz die Strafe zu mildern. Wir waren alle bereit aus zusagen. Nur, mein Stiefvater sagte als einziges:" Wenn das meine Kinder so sagen, wird das wohl so gewesen sein". Diese Aussage, wurde allen Ernstes als Geständniss anerkannt. Selbst jetzt noch, könnte ich heulen vor Wut und Frustration. Selbst in diesem Augenblick der Gerechtigkeit schaffte er es noch sich frei zukaufen ohne ein Zeichen von Reue.... Die Strafe die er bekam, waren 2 Jahre auf 5 Jahre Bewährung und 5000,- DM Geldstrafe, zu zahlen an ein Gemeinnützigen Verein. Klar war es ein Triumph, aber in meinen Augen ist es immer noch ungerecht. Hätte er kein Geständniss abgegeben, wäre seine Strafe nicht unter 4 Jahren gewesen, so zumindestens der Staatsanwalt.....
Dann nach 2 Monaten kam Jana nach Hause ohne die kleine, diese sollte vorerst noch im Krankenhaus bleiben zu Gewichtskontrolle, wegen ihrem ständigem Speien.
Nunja, der Umzug war mittlerweile Geschichte, die alte Wohnung auch schon abgegeben und das Jugendamt bei uns Dauergast. Wann wir denn mit der alten Wohnung fertig wären und wie lange wir noch brauchen und so. Auch nachdem wir ihnen den Abgabeschein zeigten, glaubten sie uns nicht, bis ich irgendwann entnervt meinte, dann rufen sie doch auf der Stadtverwaltung an und fragen sie selbst nach, das ich langsam die Schnauze vollhab von dem Terror und das ich besseres zu tun hab, als mich mit solchen Trotteln zu beschäftigen und sie der Wohnung verwies. Nun, eines Tages sollte sich diese Aussage und Handlung von mir rächen. Wir wollten wieder einmal ins Krankenhaus zu unserer Tochter fahren als uns dort plötzlich der Einlass verwehrt wurde. Eigentlich sollten wir sie an diesem Tag mit nach Hause nehmen können, da sich in der letzten Zeit das Gewicht und der Zustand gebessert hatten. Als Begründung bekamen wir die Aussage, das sich unsere Tochter mit Masern angesteckt habe und sie nicht wüßten ab wir dagegen geimpft wären. Einen Tag später waren es Mumps, dann Röteln... Dann standen eines Tages, es war der 23 Dezember 1999, ich war auf der Arbeit, die Damen von Jugendamt wieder vor der Tür und wollten unbedingt mit Jana reden, ob es denn nicht besser wäre das Kind wegzugeben, wir könnten uns doch sowieso nicht richtig um die Kleine kümmern und es wäre für das Kind doch am besten. Naja Jana sagte erstmal gar nichts ausser da müßte sie erst noch mit mir drüber reden, worauf sie als Antwort erhielt, das müsse sie entscheiden sie habe das Sorgerecht, nicht ich. Nachdem sie geschlagene 4 Stunden auf Jana einredeten, willigte sie schließlich ein. Laut Jana, verliessen die beiden Damen dann sofort die Wohnung und lachten dabei. Am gleichen Abend war das Kind dann schon bei Pflegeeltern. Plötzlich war nichts mehr mit Mumps, Masern, Röteln..... Und in mir kochte die Wut. Wut über meine Ohnmacht nichts tun zu können, Wut auf das Jugendamt, welches sich als Herrscher über Familien aufspielte, Wut auf Jana (ja auch auf sie) das sie sich hatte überreden lassen. Ich versuchte alles mögliche um unsere Tochter wieder zubekommen, nur ohne Sorgerecht hatte ich keine Chancen. Jana war mir auch nicht gerade eine Hilfe, da sie sich ab diesem Zeitpunkt völlig änderte.
Und so begann eine Zeit in welcher wir beide eigentlich nur noch nebeneinander herlebten. Ich tagsüber auf Arbeit und Jana zu Hause . Der Haushalt blieb liegen, die Küche sa aus wie ein Schlachtfeld und die Telefonrechnung übertraff alles was ich bis dahin erlebt hatte. Aber ich dachte mir sie fängt sich wieder, das wird schon wieder werden.
Nun ja, eines Tages bekam ich ein Schreiben vom Gericht, das da noch eine Verhandlung offen wäre. Irgendwie bekam ich aber kein Schreibenwann denn der Termin sein soll und so holten sie mich eines Tages von der Arbeit ab. Zumindest liessen sie mich noch kurz nach Hause zum umziehen. So konnte ich wenigstens noch Jana Bescheid geben.
Naja, es war die Verhandlung und ich bekam 60 Tage Knast.
Ich also nach Hause, Jana freute sich das ich wieder da war und versprach das sich nun alles ändern würde und sie sich bessern würde.
Ich sagte ihr also erstmal nichts von der Bevorstehenden Haftstrafe um diesen Zustand der gerade da war nicht wieder kippen zu lassen, denn ich war ja froh das sie endlich mal wieder etwas Gefühl zeigte.
Nun irgendwann war dann die Zeit gekommen als ich weg musste und ich konnte es ihr nicht mehr  vor enthalten.
Ihre Reaktion warf mich etwas aus der Bahn, sie sagte zu mir, das sie zu mir stehen würde, aber wenn ich danach noch einmal rein müßte wäre es das gewesen. Nun ich saß meine 60 Tage ab, sie schrieb mir regelmäßig und gut wars. Ich kam nach Hause und alles war beim alten. Nur der Besuch den wir da hatten der störte mich, als ich dann auch noch erfahren musste das der sogar bei uns geschlafen hatte war ich sauer.
Naja, egal, die Zeit verging, und eines Tages hiess es Jana ist schwanger. Was habe ich mich gefreut, weniger gefreut hat es mich, das sie in der Zwischenzeit einige Schulden in meinem Namen gemacht hatte die ich nun bezahlen sollte. Ich natürlich, nö, bezahl ich nicht. Endeffekt war, eines Tages holten sie mich von der Strasse weg und ich landete wieder im Bau. Kurz vorher hatten wir noch erfahren, dass das Haus in welchem wir wohnten verkauft worden war und komplett saniert werden sollte. Das hiees, alle sollten ausziehen und bekamen eine neue Wohnung angeboten. So auch wir, nur das ich da schon nicht mehr da war. Jedenfalls, ich saß nur 47 Tage, als ich wieder aus dem Gefängniss kam betrat ich unsere Wohnung und fiel fast um... Alles leer, meine Möbel waren einfach weg. Ich hatte es ja schwarz auf weiss, die Vormieter hatten mit mir den Vertrag gemacht das die Möbel in meinen Besitz übergegangen sind. Wären da nich zwei Bekannte gewesen, wo ich erstmal hinkonnte, wäre hier schon alles vorbei gewesen. Ich suchte mir dann eine Wohnung und fand auch innerhalb von ein paar Tagen eine 2 Zimmerwohnung. Und ich hatte schon wieder Glück, ich bekam die Wohnung inclusive aller Möbel... Nur es hielt mich nicht in der Wohnung, ich vermisste Jana und unser werdendes Kind. Der Zufall wollte es so, das Jana ebenfalls eine Wohnung bekam und das nur ein paar Eingänge von mir weg. Bei einem meiner Streifzüge durch das Wohngebiet traf ich sie und bemerkte den Typen an ihrer Seite ich, bzw Jana und ich kannten ihn schon ne ganze Weile und ich wußte das er jemand ist der gerne Mädchen flachlegte und von Treue nicht viel hielt. Natürlich sagte ich ihr das, sie dachte das ich einfach nur eifersüchtig war, was ja zum Teil auch stimmte denn ich hing immer noch an ihr. Irgendwann bakam sie dann heraus das ich recht hatte und trennte sich von ihm. Der nächste den sie traff war auch nicht viel besser er war ein großer Freund des Alkohols und des Bäumchen Wechsel dich Spiels. Ausserdem ging es ihm wohl eher nur darum ein Dach über dem Kopf zu bekommen den er hatte auch keine Wohnung. Natürlich könnte man nun sagen das ich einfach nur neidisch und eifersüchtig gewesen war, nur war ich zu diesem Zeitpunkt mit einer seiner Ex zusammen und hatte seine Spielchen vorher schon ne ganze Weile mitbekommen.Es dauerte auch nich lange und auch diese Beziehung war in die Brüche gegangen, nebenbei bemerkt meine auch, denn sie war wieder mit ihrem Ex zusammen. Jana kam dann eines Tages auf mich zu und fragte mich ab ich nich mal bei ihr vorbeikommen wollte. Ich sagte nicht nein und so kamen wir uns langsam wieder etwas näher.


 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden